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Gelungene Treppentagung

Nach längerer Pause hatte das deutsche Holztreppen Institut (DHTI) im November wieder zu einer Treppen-Fachtagung eingeladen – und der Erfolg konnte sich sehen lassen: Fast 50 Teilnehmer im Tagungshotel in Fulda fühlten sich durch fünf kurzweilige Fachvorträge bestens informiert.

Wichtigste Nachricht für die Mitglieder: Das DHTI entwickelt aus seinen Haushaltsmitteln nach der Zulassung für die Wangentreppe gestemmt und die Kragstufentreppe (demnächst auch an einer Holzständerwand befestigt!) eine Zulassung für eine aufgesattelte Treppe in einer Materialstärke unterhalb des Regelwerks in voraussichtlich sechs Grundrissformen. Dazu findet bei der Hochschule in Wiesbaden eine Prüfung einer mittig viertelgewendelten Treppe mit 17 Steigungen statt. Die Lizenz dieser neuen Zulassung steht allen aktuellen Mitgliedern kostenlos zur Verfügung und neuen Mitgliedern gegen eine überschaubare Einmalgebühr.

Das erste Referat bei der Tagung trug Lui Schuster vom Klebtechnikspezialisten Wakol aus Pirmasens vor. Der Schreinermeister und Anwendungstechniker widmete sich dem speziellen Problem von Holzstufen auf Betontreppenläufen. Bei Beton ist eine Feuchtemessung nicht oder nur mit enormen Aufwand möglich und zu allem Überfluss braucht Beton gut zwei Jahre, um entsprechend trocken zu sein. Er verhält sich also anders als Estrich, der üblicherweise nach 25, maximal 28 Tagen als belegreif gilt, wobei dennoch eine Feuchtigkeitsmessung nach der CM-Methode unumgänglich ist. Natürlich will kein Bauherr zwei Jahre warten, bis seine Treppe fertiggestellt ist. Hier helfen nur eine gute Vorbereitung der Verlegung, indem vor deren Beginn mindestens zwei Wochen lang das spätere Raumklima in dem Bereich mit dem Betontreppenlauf und dann eine Dampfbremse durch geeignete Materialien hergestellt wird. Dabei ist es wichtig, dass die Schicht mit der Dampfbremse auf den Beton aufgebracht wird, selbst wenn anschließend eventuelle Höhenangleichungen der Stufen mit Estrich erreicht werden.

Ebenso hochkarätig und mit erheblichen Nutzen für Praktiker erwiesen sich die Ausführungen von Professor Robert Kanz zu Entwurfsgrundlagen und Konstruktionsmöglichkeiten bei Kragstufentreppen. Seit vielen Jahren forscht Kanz auf diesem Gebiet und hat mit seinen Berechnungen vielen Entwicklungen zur Zulassung durch das Deutsche Institut für Bautechnik verholfen. Er machte deutlich, dass eine Befestigung einer Kragstufentreppe in einer Wand aus Mauerwerk nicht funktionieren kann. Die Befestigung in der einen oder anderen Mauerwerksfuge ist unvermeidlich, aber letztlich auch nicht tragfähig. Am Ende führt der Druck auf die Wand durch die Belastung durch den Kragarm zu Rissen in den Fugen und den schlimmsten Fall zu einer Instabilität der gesamten Wand und der Treppenkonstruktion. Ein kritischer Moment bei der Montage einer Kragstufentreppe und eigentlich jeder Treppe ist die Reinigung der Bohrlöcher. Denn der Staub in diesen verhindert die Bindung an den Untergrund, wie es sich bei verschiedenen Untersuchungen gezeigt hat.

Wenn aber handwerklich sauber gearbeitet wird, sind die vom DHTI entwickelten Befestigungen der Kragstufentreppe zum Beispiel an einer Holzständerwand statisch nachweisbar und damit zulässig. So kann das ästhetische Potenzial der Kragstufentreppe für die moderne Architektur unbedenklich genutzt werden.

Diese Schlussfolgerung gilt auch für die Ganzglas-Geländersysteme der Firma Pauli + Sohn aus Waldbröl. Deren Anwendungstechniker Schlieker machte mit vielerlei Beispielen klar, dass an einer Nutzung von statisch nachgewiesenen, mit allgemeinen bauaufsichtlichen Prüfzeugnissen ausgestatteten Befestigungsprofilen und Gläsern kein Weg vorbeiführt, wenn man als Treppenhersteller/-monteur auf der sicheren Seite sein möchte. Dann kann man auch so manches architektonische Wagnis rechtlich sauber umsetzen.

Der Vortrag von DHTI-Geschäftsführer und Rechtsanwalt Michael Peter zum Verbraucherwiderruf und die Vorstellung der BVTG-Richtlinien durch Diplom-Ingenieur Heinz Lammers rundeten die gelungene ganztätige Veranstaltung eindrucksvoll ab.

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Professor Kanz zeigte die statischen Probleme einer Kragstufentreppe auf